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Resiliente, rezessionssichere Fertigung: 3 Strategien, die Sie berücksichtigen sollten

Herausforderungen in der Lieferkette, Arbeitskräftemangel und inflationsbedingte Belastungen wie steigende Energiekosten und wachsende Rohstoffpreise haben in den letzten Jahren deutliche Auswirkungen auf den Fertigungssektor gehabt. Nun deuten Wirtschaftsdaten auf einen Rückgang des BIP hin, was die Frage aufwirft: Befinden wir uns in einer Rezession? Und was würde das für die Hersteller bedeuten, falls das zutrifft?

Jay Timmons, CEO der National Association of Manufacturing (NAM), erklärt: „Die Hersteller haben sich in diversen Krisen als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen, doch es lässt sich nicht leugnen, dass sich am Horizont dunkle Wolken zusammenbrauen. Ein Großteil unserer befragten Mitglieder ist der Ansicht, dass inflationsbedingte Belastungen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im kommenden Jahr erhöhen.“

Trotz der drohenden Konjunkturabkühlung sind die Hersteller zuversichtlich, denn mehr als 82 % der im NAM befragten Unternehmen blicken weiterhin positiv in die Zukunft.

Um zu verstehen, was dies für die künftige Fertigung bedeutet, betrachten wir historische Daten zur Krisenfestigkeit der Branche und beleuchten drei Strategien, von denen Branchenspezialisten sagen, sie könnten Fertigungsunternehmen helfen, ihre Prozesse widerstandsfähiger zu gestalten und effizienter sowie rentabler zu agieren.

Fertigung in einer Rezession

In der Vergangenheit zeigte sich die Fertigung konjunkturellen Abschwüngen gegenüber meist anfälliger als andere Branchen – jedoch hat die Branche auch schnellere Erholungsphasen erlebt.

Laut Forbes erzielten industrielle Fertigungsbetriebe zwischen der Rezession der frühen 2000er-Jahre und der großen Rezession 2008 ein 300 % höheres Gewinnwachstum als Unternehmen anderer Branchen. Dieser Produktionsaufschwung förderte das wirtschaftliche Wachstum in allen Sektoren und trug dazu bei, die Wirtschaft aus der Rezession zu führen.

Randy Wolken, Präsident und CEO der Manufacturers Association of Central New York, betont, dass Hersteller sich anpassen müssen, um Rezessionen zu überstehen. Er sagt: „Gut geführte Unternehmen, die ihre Teams auf Abschwünge vorbereiten, schneiden weitaus besser ab und erholen sich rascher von solchen Krisen. Abschwünge sind ein normaler Teil des Marktzyklus. Je besser ein Unternehmen schon im Vorfeld vorbereitet ist, desto wahrscheinlicher ist sein Überleben und Gedeihen in der Erholungsphase.“

3 Dinge, die widerstandsfähige Unternehmen anders machen

Üblicherweise fahren Unternehmen in einer Rezession ihre Investitionen zurück und bauen Personal ab. Doch die jüngste Vergangenheit zeigt, dass Innovationen in Krisenzeiten Herstellern einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können und sie besser positionieren, wenn die Konjunktur wieder anzieht. Wer hingegen stagniert, gerät weiter ins Hintertreffen.

Unternehmen, die ihre Produktivität durch effektiveren Einsatz von Personal und Anlagen steigern und ihre Prozesse durch Investitionen in effizienz- und produktivitätssteigernde Technologien optimieren, verbessern ihre Wettbewerbsfähigkeit auf kurze wie lange Sicht. Dies stärkt ihre Widerstandsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit auf Kundenbedürfnisse, fördert die Kundenbindung und hilft, Marktanteile zu gewinnen.

Nachfolgend drei Strategien, mit denen widerstandsfähige Hersteller ihr Unternehmen für anhaltendes Wachstum rüsten.

1. In die Zukunft investieren

Laut Analysen von Deloitte neigen Unternehmen instinktiv dazu, in einer Rezession Investitionen herunterzufahren und abzuwarten. Allerdings zeigt die Studie, dass Firmen, die in den Jahren vor einer Rezession in Technologie investiert haben, „in der Erholungsphase nach einem Fertigungsabschwung deutlich höhere Umsatzzuwächse verzeichneten.“

Branchenkenner empfehlen den Einsatz von Industrie-4.0-Technologien sowie Investitionen in Prozessverbesserungen und in Schlüsselfachkräfte. Auch die digitale Transformation kann Unternehmen widerstandsfähiger machen und die Kundenorientierung stärken. Zum Beispiel gilt Augmented Reality (AR) als eine innovative Technologie, die branchenübergreifend bis zu 90 % Qualitätsverbesserung und 50 % Durchsatzsteigerung belegen konnte.

Hersteller, die Prozessoptimierungstechnologien einführen, profitieren heute von kurzfristigen Steigerungen bei Qualität, Effizienz und Produktivität, die sich langfristig auszahlen.

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Nahaufnahme eines Drehmomentschlüssels am Laderegler

2. In die Belegschaft investieren

Untersuchungen von Deloitte zeigen außerdem, dass das Binden und Entwickeln von Fachkräften ein wesentlicher Einflussfaktor für die Zukunft der Fertigung ist. Um auch in einer Erholungsphase die benötigten Kapazitäten decken zu können, sollten Unternehmen strategische Pläne zur Personalgewinnung umsetzen. Laut einem Artikel des OEM Magazine sollten Unternehmen „ihr Personal halten, da Entlassungen sich mittelfristig noch stärker negativ auf ein Unternehmen auswirken können als die eigentliche Rezession.“

Taylor St. Germain, Analyst bei ITR Economics, wird im OEM Magazine folgendermaßen zitiert: „Der aktuelle Arbeitskräftemangel wird uns noch einige Jahre beschäftigen. Es ist entscheidend, dass wir unsere Top- und Leistungsträger im Unternehmen halten. Wenn die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt, brauchen wir genau diese Leute, und es ist schon jetzt schwierig genug, sie zu finden.“

Um Mitarbeiter zu binden und neue Beschäftigte zügig zu schulen, sollten Unternehmen Hilfstechnologien wie projektionsbasierte AR erwägen, die nachweislich die Trainingseffizienz um über 30 % steigern können. Indem Arbeitsanweisungen direkt auf beliebige Arbeitsflächen projiziert werden, vereinfachen Hilfstechnologien wie AR selbst komplexe manuelle Tätigkeiten und beschleunigen das Einarbeiten, Weiterqualifizieren und Umlernen von Mitarbeitern. So wird die Anlaufzeit für Neue und Umgesetzte reduziert, und sie können vom ersten Tag an ihre Produktivitäts- und Qualitätsziele erreichen.

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3. Lieferkette stärken

Wenn es darum geht, die Lieferkette zu stärken, konzentrieren sich widerstandsfähige Hersteller auf:

  • Lieferketten diversifizieren
  • Führen schlankerer, effizienterer Lagerbestände
  • Optimierung der Produktionsabläufe, um mehr zu produzieren und weniger zu verschwenden

Hersteller mit globalen Just-in-Time-Lieferketten hatten während der COVID-19-Pandemie mit Problemen zu kämpfen. Indem sie Ressourcen einsetzen, um neue Lieferketten aufzubauen, können Produzenten das Risiko internationaler Lieferstörungen besser managen und zugleich das Wirtschaftswachstum in ihren Regionen fördern.

Eine Rezession bietet auch eine gute Gelegenheit, „smarte Partnerschaften“ mit verlässlichen Unternehmen einzugehen, die wichtige Dienste leisten, Kosten senken und die Zuverlässigkeit aufrechterhalten oder steigern. Diese Partnerschaften können moderne Technologien umfassen, einen Partner, der die Produktionsabläufe direkt verbessert, oder einen externen Partner für Logistik und Transport von Gütern.

Es ist wichtig, Beziehungen zu Partnern aufzubauen, die durch gründliche Vorbereitungen (insbesondere in Bezug auf Lieferkettenprobleme) sowie Investitionen in Prozessoptimierungen und Technologie Herausforderungen vorbeugen. So können zum Beispiel Augmented-Technologien wie projektionsbasierte AR genutzt werden, um Prozesse zu standardisieren und zu vereinfachen, wodurch eine höhere Produktivität und Qualität sichergestellt wird – und folglich termingerechte, budgetkonforme sowie normgerechte Lieferungen möglich werden.

Eine widerstandsfähige Fertigungsstrategie entwickeln

Vielleicht besteht der vierte Weg zum Erfolg in einer Rezession darin, optimistisch zu bleiben, denn jede Herausforderung birgt Chancen für die Zukunft. Konjunkturdellen kommen und gehen, und Unternehmen, die heute in Fachkräfte, Ausrüstung und Technologie investieren, sind besser aufgestellt als jene, die das nicht tun. Durch die heutige Steigerung von Effizienz und Qualität können Hersteller in Abschwungphasen widerstandsfähiger agieren und Kundenbedürfnisse schneller erfüllen, was zu größerer Kundenbindung und höheren Marktanteilen führt.

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